Verkürzung der Arbeitszeit unausweichlich – nur wie umsetzen?

„4 Tage- oder 30 Stunden-Woche“ war die Fragestellung mit der die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit des Kreises Segeberg (AfA SE) der SPD zum diesjährigen Arbeitnehmer*innen-Empfang in Norderstedt alle interessierten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen des Kreisgebietes, sowie jeden weiteren, der am Thema interessiert war, eingeladen hatte.

Bild: SPD

Die Veranstaltung sollte bei strahlendem Sonnenschein eine offene, angeregte Diskussionsrunde zwischen den teilnehmenden Gästen und den geladenen Gästen, die SPD-Landesvorsitzenden und arbeitspolitischen Sprecherin Serpil Midyatli, dem Bundestagsabgeordneten und Co-Landesvorsitzenden der AfA in Schleswig-Holstein Bengt Bergt, sowie der weiteren Co-Landesvorsitzenden der AfA in Schleswig-Holstein Katharina Mahrt, werden.

In der gemeinsamen Diskussion wurden die verschiedensten Aspekte unter den anwesenden Gästen ausgetauscht und festgehalten, um der laufenden Diskussion auf Bundesebene weiterhin dienlich sein zu können.

Die wahrscheinlichste Variante wie sich eine Arbeitszeitverkürzung im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer umsetzen ließe, wird wohl eine Änderung des Arbeitszeitschutzgesetzes sein, woraufhin es in Deutschland fortan nicht länger eine Regelarbeitszeit von 40 Stunden die Woche, in Ausnahmefällen sogar bis zu 60 Stunden die Woche, geben wird, sondern sich dieser Zeitkorridor viel eher zwischen 30 Stunden und in Ausnahmen maximal 50 Stunden befinden wird.

Dass dies bei vollem Lohnausgleich stattfindet, ist für die SPD selbstverständlich und wird natürlich vorausgesetzt. Jedoch bedarf es des Einsatzes der Tarifpartner, auf Arbeitgeberseite, wie auch auf der Arbeitnehmerseite durch die Gewerkschaften und Betriebsräte, sich ihrerseits um die dann geänderten Richtlinien, die das Arbeitszeitschutzgesetz vorgibt zu kümmern und so entsprechend dafür zu sorgen, dass für die verschiedensten Branchen entsprechend umsetzbare Lösungen gefunden werden.

„Klar ist, dass durch die fortschreitenden Entwicklungen der Digitalisierung und Robotisierung, sowie der dadurch gesteigerten Effizienz in den Arbeitsabläufen, die entkoppelte Entwicklung zwischen Effizienz und Lohn dazu führen wird, dass unser Verständnis der benötigten Arbeitszeit sich grundlegend ändert. In der selben Zeit wird einfach mit weniger Arbeitsaufwand mehr Wertschöpfung betrieben. Davon müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis Ende dieses Jahrzehnts gesamtgesellschaftlich profitieren.“, fasst der Vorsitzende der AfA SE, Benjamin Larcher, rückblickend die Veranstaltung zusammen.

Es bleibt zwar abzuwarten, ob diese Einschätzung zutreffend ist, jedoch wurde an diesem Tag durch die angeregte Diskussion zwischen den Gästen klar, dass sich die Entwicklung hin zu einer kürzeren Arbeitszeit bei gleichem Lohn kaum verhindern lassen wird.