Das geplante Wohnquartier im Auenland in Bad Bramstedt wird von Teilen der Bürgerinnen und Bürger kritisch gesehen. Nun hat sich der örtliche Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD), der auch Bad Bramstedt betreut, mit der Bürgerinitiative „Unser Auenland“ direkt in dem Neubaugebiet zwischen Segeberger Straße und Hamwinsel getroffen. Das Ziel: Kritik und Sorgen mitnehmen und mit den beteiligten Akteuren auf eine gute Lösung hinarbeiten. Denn klar ist für den Sozialdemokraten Bergt: „Wir haben die Chance, hier zweierlei zu schaffen: dringend benötigten Wohnraum, und zwar auf umweltschonende Weise – und zukunftsfeste Arbeitsplätze durch das anliegend entstehende Gewerbegebiet.“
Die Initiative „Unser Auenland“ lehnt die Neubebauung nicht grundsätzlich ab. Das machte Sprecherin Antje Linden bei dem gemeinsamen Rundgang deutlich. Man wünsche sich jedoch eine transparentere Kommunikation seitens der Stadt. Laut Antje Linden warte man noch auf Antworten der Verwaltung auf einen eingereichten Fragenkatalog der Initiative. „Ich werde mich für einen offenen Austausch einsetzen. Sollte das nötig und gewünscht sein, werde ich gerne vermitteln“, bietet Bergt an, denn: „Wir brauchen dringend Wohnraum und die dazugehörige Infrastruktur in der Region. Wenn wir miteinander offen kommunizieren, kann das nur förderlich sein für eine zügige Realisierung des Wohnprojekts – und zwar im Sinne aller.“
Es gibt zum Beispiel Bedenken, dass der Neubau noch mehr Wasser der Au zurückdrängen und so weitere Überschwemmungen auslösen könnte. Die bestehende, durch die EU geförderte Maßnahme zur Renaturierung reiche zum Schutz möglicherweise nicht aus, fürchtet die Initiative. Es bestehe die Gefahr, dass von Überschwemmungen umliegende Grundstücke, möglicherweise sogar in ganz Bad Bramstedt sowie die angrenzende Gemeinden wie Kellinghusen oder Wrist betroffen sein werden. Bedenken, die Klimapolitiker Bergt bei der Vor-Ort-Besichtigung nachvollziehen kann: „Der Wasserstand der Schmalfelder Au und der angrenzenden Wiesen ist sehr hoch – und das selbst nach so langer Trockenheit. Hier bedarf es eines klugen und durchdachten Wassermanagements.“
Bergt will auch in den nächsten Wochen und Monaten mit den Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft den Austausch suchen. „Ein Quartier, in dem aus erneuerbaren Energien Wasserstoff produziert wird und wo Abwärme ein Wohngebiet heizt – das wäre fantastisch. Wenn wir an einem Strang ziehen, kann dieses zukunftsweisende Projekt zu einem Musterbeispiel für andere Orte in ganz Deutschland werden“, ist sich Bergt sicher.