Die Entscheidung, wer für die SPD bei der Bundestagswahl am 26. September im Wahlkreis Segeberg – Stormarn-Mitte antreten wird, ist erneut vertagt. Die Vorstände der Kreisverbände Segeberg und Stormarn haben am 14. Januar in einer eigens anberaumten Videokonferenz beschlossen, die für den 23. Januar geplante Wahlkreiskonferenz abzusagen. Es ist bereits die zweite Verschiebung dieser wichtigen Personalentscheidung. Anfang November wurde die für den 21. November bereits eingeladene Versammlung wegen des Lockdowns in den Januar verschoben.
„Angesichts der nochmals verschärften Corona-Beschränkungen wäre die Konferenz ein falsches Signal gewesen“, begründet Stormarns SPD-Kreisvorsitzender Tobias von Pein die Absage. Dabei wäre die Durchführung auch nach der geltenden Corona-Verordnung des Landes zulässig gewesen. Notwendige Veranstaltungen zur Vorbereitung staatlicher Wahlen sind danach ausdrücklich erlaubt.
„Mit unserem strengen Hygienekonzept und dem großzügigen Raumangebot in der Stormarnhalle in Bad Oldesloe hätten wir allen Delegierten ein Höchstmaß an Sicherheit bieten können“, ist die Vorsitzende des Kreisverbands Segeberg, Katrin Fedrowitz, überzeugt. Dennoch hätten einzelne Delegierte wegen der Pandemie ihre Teilnahme abgesagt. Nachdem der SPD-Landesverband die Aufstellung der Landesliste ebenfalls verschoben hat, wird nun ein neuer Termin gesucht.
Beide Kreisvorstände sind sich jedoch darüber einig, dass eine Kandidatenaufstellung für die Bundestagswahl in dem Wahlkreis zwingend notwendig ist. Diese kann derzeit nur im Rahmen einer Präsenzveranstaltung erfolgen. Insofern wäre der jetzt festzulegende Ersatztermin dann auch notwendigerweise durchzuführen, und zwar unabhängig von der dann bestehenden Pandemielage.
Möglicherweise eröffnet sich durch die aktuellen Entscheidungen auf Bundesebene jedoch auch noch die Möglichkeit, einer Brief- oder Urnenwahl für die Kandidatenaufstellung. Dies wäre dann im Rahmen der weiteren Vorbereitungen zu berücksichtigen.
Darauf warten vor allem die Fünf, die für die Wahlkreiskandidatur ihre Hüte in den Ring geworfen haben: Miriam Huppermann aus Bad Oldesloe, die Norderstedter Bengt Bergt, Jens Kahlsdorf und Tobias Schloo und Tobias Weil aus Ellerau. Mit fünf Bewerbungen ist der Wahlkreis der umstrittenste in Schleswig-Holstein. Den ausgefallenen Termin werden die Sozialdemokraten für eine weitere Videokonferenz nutzen, auf der sich die Bewerberin und die Bewerber online den Delegierten präsentieren werden. Drei Onlinerunden hatte es bereits im Herbst gegeben.