Grotes Schatten fällt auf Günther

Der Fall des zurückgetretenen schleswig-holsteinischen Innenministers wirft Fragen auf. Der Ministerpräsident sollte sie schnell beantworten – oder sich entschuldigen.

Katrin Fedrowitz
Katrin Fedrowitz, Kreisvorsitzende

„Nach dem erzwungenen Rücktritt Hans-Joachim Grotes vom Amt des Innenministers können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, mahnt die Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Segeberg, Katrin Fedrowitz. Als Kommunalpolitikerin habe sie Grote in seiner früheren Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Norderstedt über Jahre beobachtet und einschätzen gelernt.

„Ministerpräsident Daniel Günther muss die Gründe für sein harsches Vorgehen gegen sein Kabinettsmitglied offenlegen, sonst bleibt Raum für Verdächtigungen.“ Die verletzende und geradezu vernichtende Kritik an Grotes Handeln sei beispiellos und sei in Kiel wie in Norderstedt mit Unverständnis aufgenommen worden. „Wenn der Ministerpräsident für seine Behauptungen keine überprüfbaren Belege liefern kann, muss er sich bei Grote öffentlich entschuldigen“, fordert Katrin Fedrowitz.

Grote sei ein erfahrener Vollprofi in der Politik. Vielleicht sei der Schatten des Innenministers zu groß geworden für einen Regierungschef, der in der Corona-Krise nicht immer glücklich agiert habe, vergleicht die SPD-Politikerin die beiden Kontrahenten.