Die Solaranlage auf dem Dach ist besser als Petitionen an die Bundespolitik. Das ist das Fazit einer Mitgliederversammlung des SPD Kreisverbands. Am 9. November waren Genossinnen und Genossen aus dem ganzen Kreis Segeberg im Kaisersaal in Bad Bramstedt zusammengekommen, um Ideen für konkreten Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz zu sammeln.
Die Landtagsabgeordnete Sandra Redmann führte mit einem Referat in das Thema ein und appellierte an die SPD-Mitglieder: „Klimaschutz ist eine Frage der Gerechtigkeit! Wer, wenn nicht die Sozialdemokratie kann die Klimawende schaffen? Wer wenn nicht die SPD vor Ort in den Kommunen kann das umsetzen?“ Sie erinnerte daran, dass der Impuls für die Energiewende von der SPD Schleswig-Holstein ausgegangen sei. Die Umweltpolitikerin warnte davor, die Landwirtschaft zum Buhmann zu machen: „Es gibt viele Landwirte, die auf einem guten Weg sind.“ Naturschutz ohne die Landwirtschaft sei nicht möglich. 70 Prozent der Landesfläche würden landwirtschaftlich genutzt.
„Natürlich kann man immer auf Landes- und Bundesebene schauen und darauf warten, dass von dort die Lösung unserer Umwelt- und Klimaprobleme geliefert wird“, erklärt die Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz. „Aber genau das ist eben nicht der Ansatz unserer SPD im Kreis Segeberg. Wir wollen konkret vor Ort in unseren Gemeinden, Städten und auf Kreisebene Projekte vorantreiben, mit denen wir Schritt für Schritt etwas für unsere Umwelt tun. Natürlich gibt es vor Ort bereits gute Ansätze und jede Kommune hat bereits viele kleine Stellschrauben gedreht. Deshalb haben wir diese zusammengeführt, uns über erfolgreiche Projekte ausgetauscht und neue Ideen entwickelt.“
Großes Interesse fand zum Beispiel die Biogasanlage der Kommunalbetriebe Ellerau. Eckart Urban, langjähriger Bürgermeister der Gemeinde, konnte aus erster Hand über die Erfahrungen berichten. Auch kleinteilige Vorschläge wie Fassadenbegrünung und Insektenhotels können Beiträge für eine gesunde Umwelt liefern. Dabei wurden auch mögliche Folgen neuer Technologien hinterfragt. So müssten die Feuerwehren für den Umgang mit Energieanlagen und Energiespeichern ausgerüstet werden.
Die Themen- und Ideensammlung wird nun den kommunalen SPD-Fraktionen zur Verfügung gestellt. Diese werden die Anregungen an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. „Was im dichtbesiedelten Hamburger Rand gut ist, muss nicht unbedingt für eine Gemeinde im ländlichen Bereich geeignet sein – und umgekehrt,“ gibt die Kreisvorsitzende zu bedenken.