Einige betonten, dass der Begriff für sie sehr negative Gefühle auslöst. Insbesondere jene, die mehrere kulturelle Identitäten in sich vereinen, haben in der Verwendung oftmals Exklusionserfahrungen gemacht. Welche Heimat ist also gemeint? Überraschend war für einige, dass in der Bevölkerung Deutschlands mit 92% der Begriff sehr positiv konnotiert wird. Hingegen nur 15% der Wähler*innen der Grünen finden ihn positiv besetzt. 76% der SPD Wähler*innen fühlen sich der Heimat stark verbunden. Wenig überraschend war jedoch, wie der Begriff inhaltlich wirkt: Für fast die Hälfte der Bevölkerung ist Heimat der Mittelpunkt von Familie und Freunden. 36% finden Heimat ist dort, wo man geboren wurde oder wohnt.
In Kleingruppen wurde mit Unterstützung von Texten Argumente gesammelt, inwieweit „Heimat“ als linkes Konzept taugt. Spannend war die Gegenüberstellung der Pro- und Kontra-Argumente. Der Diskurs wurde angereichert um die Frage, wie in diesem Kontext, die vom englischen Publizist David Goodhart eingeführten „Meta-Klassen“, den Somewheres und den Anywheres, zu berücksichtigen sind.
Der für die Bildungsarbeit verantwortliche Referent Hermann Bock zieht eine erfolgreiche Bilanz: „Mein Ziel ist die Bildungsarbeit in der SPD Schleswig-Holstein um eine weitere Facette dauerhaft zu ergänzen. Mit thematischen Gesprächskreisen zur sozialen Demokratie, möchte ich im Landesverband das Angebot machen, über Fragen unserer Zeit grundsätzlicher nachzudenken. Ich habe nicht das Ziel, dass wir uns an einem Abend einigen oder Beschlüsse fassen. Vielmehr begreife ich den Diskurs als Denkanstoß und hoffe die Teilnehmenden nehmen etwas für ihre politische Arbeit mit.“
Das positive Feedback jedenfalls ist ermutigend. Für die zweite Jahreshälfte 2019 wird gerade an einem neuen Thema gearbeitet.
