Finger weg von der Historischen Kommission

Melanie Klein, Vize-Kreisvorsitzende Bild: Bernd Marzi/ SPD Kreisverband Segeberg

Nur eine Partei ohne Zukunft braucht keine Vergangenheit, so das einstimmige Statement der Mitglieder des Kreisparteitags der SPD.

 

Der Parteitag fordert den Bundesvorstand auf, die beschlossene Auflösung der historischen Kommission umgehend rückgängig zu machen. Eingebracht hat diesen Antrag der Ortsverein Henstedt-Ulzburg. Er wurde einstimmig beschlossen. Die gute Arbeit dieser Kommission muss unverändert fortgesetzt werden, heißt es darin weiter.

 

„Die SPD ist zu Recht stolz darauf, die älteste Partei Deutschlands zu sein und blickt mit eben diesem Stolz zurück auf ihre eigene Geschichte“, so Melanie Klein, Vize-Kreisvorsitzende und Ortsvorsitzende Henstedt-Ulzburg.

 

„Wir alle, die wir dieser Partei angehören, reklamieren berechtigterweise für uns, die Erben von Ferdinand Lassalle, August Bebel, Wilhelm Liebknecht, Philip Scheidemann, Friedrich Ebert, Otto Wels, Kurt Schumacher, Elisabeth Selbert, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Regine Hildebrandt und vieler anderer großer Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen zu sein“, so Melanie Klein weiter.

„Dabei genügt es beileibe nicht, sich eine Statue ins Foyer zu stellen und die Namen als Säulenheilige vor sich herzutragen.“

 

„Die Abschaffung dieser Kommission verweigert der SPD einen kontroversen Umgang mit ihrer Geschichte und führt zur Geschichtsvergessenheit und auch für die Erneuerung der Partei ist die Kommission wichtig, beschäftigt sie sich doch auch mit der Gesellschaftspolitik und deren Veränderungen. Die Historische Kommission sollte als Think-Tank der SPD eine wichtige Rolle spielen“, ergänzt die Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz.

 

Die Historische Kommission beim SPD-Parteivorstand hat zur Aufgabe, die bundesdeutsche Erinnerungskultur zusammen mit ihrer Partei im sozialdemokratischen Sinne zu prägen und die historische Dimension gegenwärtiger politischer Fragen zu thematisieren.

 

„Gerade in Zeiten von Höcke und Hetze ist die Historische Kommission wichtiger denn je, denn sie setzt sich auch gerade mit der Geschichtspolitik anderer Parteien auseinander. Dass das bitter nötig ist, zeigen die jüngsten Ereignisse“, betont Katrin Fedrowitz.

 

Der Beschluss vom Parteitag wird nun als Antrag für den SPD Landesparteitag eingebracht.